Über uns
Spielend im Mittelalter unterwegs
Das Mittelalterland vernetzt spielerisch die Museen in Graubünden, die einen Bezug zum Mittelalter haben. Jedes Museum bietet ein Spiel (z.B. Rätsel, Lesespur, Workshop) für entdeckungsfreudige Familien an. Ein die Regionen übergreifendes Spiel lädt die Teilnehmenden ein, alle Spiele für sich zu entdecken. Am «Mittelalterland» beteiligen sich aktuell zehn Museen.
Das Mittelalterland ist Teil von «Museen und Kulturtourismus», einem Projekt von Museen Graubünden, dem Dachverband von rund hundert Museen und Kulturarchiven im Kanton Graubünden, in Kooperation mit dem Forschungsbereich Tourismus und Nachhaltige Entwicklung der ZHAW.
Domschatzmuseum, Chur
Das Domschatzmuseum ist von nationaler Bedeutung und befindet sich im Bischöflichen Schloss in Chur, einem der wichtigsten Profanbauten im Kanton Graubünden. Das Museum verfügt über zwei Sammlungsbestände: den eigentlichen Domschatz, bestehend aus Reliquiaren und liturgischen Geräten, sowie den schweizweit einmaligen Zyklus der Todesbilder aus dem Jahr 1543. Die Bestände sind religions- und kunstgeschichtlich voneinander unabhängig, beiden kommt nicht nur für die Fachwelt, sondern für ein landesweites Publikum ein hoher Stellenwert zu.
Bild: Ralph Feiner
Historische Anlage Hohen Rätien
Es gibt viel zu entdecken auf dem „Munt Son Gion“ (Johannisberg). Weder Festung noch Adelsburg - was dann? Hohen Rätien gibt seit Jahrhunderten Rätsel auf. Das grosse Felsplateau hoch über dem Hinterrhein ist eine der ältesten, bis heute benutzten Siedlungsstätten der Schweiz – ein aussergewöhnliches Kulturgut in Graubünden mit wechselvoller über 4000 Jahre alter Geschichte. Hohen Rätien lag mitten im alpenquerenden Verkehrs- und Warenstrom über den Splügenpass. In der inneren burgähnlichen Anlage wird eine Sust mit Säumerherberge und geschütztem Warenumschlagplatz vermutet.
Klostermuseum Müstair
Das Klostermuseum Müstair befindet sich im Plantaturm, einem über tausend Jahre alten Wohn- und Fluchtturm. Folgen Sie der liturgischen Schlagglocke und treten Sie unter kundiger Führung eine Zeitreise durch 1200 Jahre Kloster-, Kunst- und Baugeschichte an. Die Benediktinerinnen von Müstair gewähren Ihnen Einblick in ihr Kloster und in ihr Leben einst und heute. 1983 wurde das Benediktinerinnenkloster St. Johann anlässlich der Sitzung des Welterbekomitees vom 5. bis 9. Dezember in Florenz in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Museum Kloster Disentis
Das Museum Kloster Disentis im ehemaligen Kapitelsaal des Klosters zeigt sakrale Kunstwerke, die sonst in Sakristeien verborgen liegen. Die ältesten Altargeräte, Gewänder und Statuen reichen bis in die Zeit um 1200 zurück. Ein zweiter Raum gibt einen Überblick über die Geschichte der Abtei Disentis. Zeugen sind u.a. die frühmittelalterlichen Stuckfragmente, die erste Mitra eines Disentiser Abtes oder ein Foliant mit gregorianischen Choralmelodien. Weitere Schwerpunkte der Ausstellung sind Textilien mit Kostbarkeiten aus dem 14.–19. Jahrhundert sowie volkskundliche Objekte aus dem christlichen Brauchtum.
Museum Vaz/Obervaz
Das Museum Vaz/Obervaz zeigt neu eine Dauerausstellung zu den Freiherren von Vaz. Die einflussreichen Landesherren des Mittelalters herrschten während acht Generationen über weite Gebiete in Oberrätien: sie beherrschten Passstrassen, Talschaften und die Bevölkerung, vergrösserten ihren Besitz, bekämpften Feinde und boten unter Donat sogar dem Bischof von Chur die Stirn. Mit zahlreichen Burgen kontrollierten sie am Ende des 13. Jahrhunderts grosse Teile des heutigen Kantons Graubünden. Der Höhepunkt ihrer Macht wurde erreicht, als Walter V die Vogtei über den Hochstift Chur innehatte.
Museum Waltensburger Meister, Waltensburg/Vuorz
Das Museum Waltensburger Meister vermittelt das Umfeld des Waltensburger Meisters - das 14. Jahrhundert und künstlerische Parallelen - und gibt Einblicke in seine Maltechnik, die "al fresco"-Malerei, in einer Dauerausstellung. Es befindet sich in Waltensburg/Vuorz gleich gegenüber der Kirche, wo u.a. eines seiner eindrücklichsten Werke, die Passion, in seiner ganzen Pracht bewundert werden kann. Zudem regt das Museum an, die anderen Orte in Graubünden, an denen der Waltensburger Meister gewirkt hat, zu besuchen.
Rätisches Museum, Chur
Das Rätische Museum ist das historische Museum des Kantons Graubünden. Mitten in der malerischen Altstadt von Chur präsentiert es Bündner Geschichte(n) von den Anfängen bis in die Gegenwart. Eine Dauerausstellung über vier Stockwerke und wechselnde Sonderausstellungen laden ein zu einer Reise durch die Jahrhunderte. Schon das Haus Buol, das Gebäude, in dem sich das Rätische Museum befindet, ist mit seinen breiten Treppenläufen, Kellergewölben, einer Wagendurchfahrt, zwei herrschaftlichen Stockwerken sowie einem Dienstboten- und einem Dachgeschoss ein Stück Bündner Geschichte.
Schmelzra, S-charl
Die Stiftung Schmelzra S-charl ist im Jahr 1987 gegründet worden. Sie zeichnet verantwortlich für die Aktivitäten der Schmelzra S-charl mit den Exkursionen in den Stollen des Mot Madlain und mit der Errichtung und Betreuung des Bergbaumuseums. In diesem befindet sich eine sehr interessante Ausstellung über den Bergbau in S-charl und über den Bären. Die Stollen am Mot Madlain sind faszinierend und einzigartig. Es handelt sich um ein Urmuseum, wo der Bergmann das Werkzeug liegen gelassen hat und nicht mehr zurückgekehrt ist. Es ist ein verborgener Schatz, der zurückgeblieben ist und den es zu erhalten gilt.
Stamparia, Strada
Erfindungen verändern die Kommunikation. Im frühen Mittelalter wurde das menschliche Wissen weitergegeben, indem in Klöstern Bücher mit dem Gänsekiel kopiert wurden. Ein Mönch brauchte ein bis drei Jahre, um eine Bibel abzuschreiben. Um 1450 machte Johannes Gutenberg seine grandiosen Erfindungen. Damit konnten in wenigen Monaten Hunderte von Büchern produziert werden, alle in gleicher, hochstehender Qualität. Das Druckmuseum Stamparia Strada macht dies auf spannende Weise erlebbar. Eine Voice-to-print-Installation blickt in die Zukunft und steht Neugierigen offen.
Stoffelhaus, Fürstenau
Im Stoffelhaus in Fürstenau haben sich Wandmalereien aus der Zeit um 1400 erhalten, die unter anderem ein höfisches Jagdzeremoniell aufzeigen. Ähnliche hochgotische Profanmalereien weisen in Graubünden nur noch das Schloss Brandis in Maienfeld und das Schloss Rhäzüns auf.
In Fürstenau zu sehen sind nebst der Hirschjagdszene auch Fragmente einer alttestamentarischen Geschichte, des Kampfes von Samson mit dem Löwen. Weitere Fragmente zeigen Bauern, Kühe und eine Schafherde. Hierbei handelt es sich wohl um die Darstellung eines Viehraubs.